Klinische Forschergruppe Neuroophthalmologie

Die Klinische Forschergruppe Neuroophthalmologie stellt ein Förderinstrument der Deutschen Forschungsgemeinschaft dar, das gemeinsam von Mitarbeitern der Universitäts-Augenklinik und der Neurologischen Universitätsklinik Tübingen getragen wird. Die Klinische Forschergruppe wurde im Jahre 1992 gegründet und befindet sich derzeit am Beginn ihrer zweiten Förderperiode. Anliegen der Klinischen Forschergruppe ist es, zu einem besseren Verständnis der Wahrnehmung der visuellen Umwelt und der Nutzung visueller Informationen für die Orientierung und Bewegung in unserer Umwelt beizutragen. Die hierbei gewonnenen Ergebnisse sollen der Verbesserung diagnostischer Verfahren und mittelbar auch der Therapie von Patienten mit Störungen dieser Funktionen zugute kommen. Die strukturelle Besonderheit der Klinischen Forschergruppe Neuroophthalmologie ist, wie zuvor bereits angedeutet, in einer interdisziplinären Kooperation von Vertretern aus zwei klinischen Fächern, nämlich der Ophthalmologie und der Neurologie zu sehen, eine Kooperation, die der Tatsache Rechnung trägt, daß das Sehsystem, Gegenstand der Arbeit der Klinischen Forschergruppe, sich nicht an historisch begründete Grenzen zwischen klinischen Fächern wie Ophthalmologie und Neurologie hält. Ein zweites, für die erfolgreiche wissenschaftliche Arbeit der Klinischen Forschergruppe gleichfalls unverzichtbares strukturelles Merkmal ist die in der Klinischen Forschergruppe gegebene enge Zusammenarbeit von Medizinern und Naturwissenschaftlern.

Unter dem Dach der Klinischen Forschergruppe Neuroophthalmologie werden vier thematisch eng vernetzte Forschungsschwerpunkte vereinigt.
Der erste Schwerpunkt, der von Prof. Zrenner geleitet wird, befaßt sich vorwiegend mit den grundlegenden Mechanismen der Übertragung visueller Signale durch die Netzhaut und den lateralen Kniehöcker (Corpus geniculatum laterale), wobei derzeit das Hauptaugenmerk auf das Farbensehen und die Interaktion verschiedener Typen von Photorezeptoren (Zapfen und Stäbchen) gelegt wird.

Der zweite Schwerpunkt, geleitet von Prof. Thier und Prof. Dichgans aus der Neurologischen Universitätsklinik Tübingen bearbeitet in erster Linie die zentralnervösen Mechanismen der Bewegungswahrnehmung und der Orientierung im Raum.

Der dritte Arbeitsbereich der von Herrn Prof. Fahle aus der Universitäts-Augenklinik geleitet wird, befaßt sich mit der Psychophysik der normalen und gestörten Wahrnehmung verschiedener visueller Submodalitäten.

Die genannten Mitglieder der Klinischen Forschergruppe arbeiten in einem vierten Bereich, der versucht neue diagnostische und therapeutische Ansätze in die Patientenversorgung einzuführen, zusammen. An diesen vierten Teilbereich angegliedert ist eine gemeinsam getragene Spezialambulanz, die sich der Bearbeitung und Bewältigung konkreter klinischer Probleme im Bereich von Neuroophthalmologie und Ophthalmoneurologie widmet.

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qvf-info@uni-tuebingen.de(qvf-info@uni-tuebingen.de) - Stand: 30.11.96
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